Maria Ulbrich

Allgemeines zur Psychotherapie

1. Was ist Psychotherapie?

Mit Psychotherapie werden seelische Erkrankungen mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Methoden behandelt. Jede Psychotherapie ist individuell auf die Persönlichkeit des/der Patient*in zugeschnitten. Die Psychotherapie erfolgt über persönlichen Kontakt und Hinwendung, durch Spiegelung und Unterstützung sowie durch das therapeutische Spiel bei Kindern. Psychotherapie ist Beziehungsarbeit und hilft, wieder mit sich selbst und mit anderen in Beziehung zu kommen. Dies kann durchaus auch Spaß machen. Psychotherapie geschieht prozesshaft und ist auf einen längeren Zeitraum angelegt.
Es gibt mehrere wissenschaftlich anerkannte Verfahren für Psychotherapie:
Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, analytische Psychotherapie, systemische Familientherapie. Ich biete für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie an. In diese werden – je nach Alter des Kindes bzw. Jugendlichen – die erwachsenen Bezugspersonen mit einbezogen und systemische Sichtweisen integriert.

2. In welchen Fällen ist eine Psychotherapie angezeigt?

Spielzimmer Dinos

Seelische Erkrankungen können sich in vielfältiger Weise äußern, wie durch

  • andauernde Niedergeschlagenheit
  • Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • innere Unruhe
  • Gefühlstaubheit
  • Trennungs- und Verlustängste
  • sozialen Rückzug
  • Vermeidungsverhalten
  • Gefühle des Getrieben-seins
  • Selbstverletzendes Verhalten, z. B. ritzen
  • Zwänge
  • Ängste und Phobien
  • Traumfolgestörungen
  • Essstörungen
  • Tics
  • Auch körperliche Erkrankungen ohne somatischen Befund können ein Hinweis auf das Vorliegen einer seelischen Erkrankung sein
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Bei Kindern und Jugendlichen kann sich das äußern in:

  • emotionalen Störungen
  • Aufmerksamkeitsdefiziten
  • Störungen der Impulskontrolle
  • Verhaltensstörungen
  • Regulationsstörungen
  • Einnässen / Einkoten
  • Aggressivem Verhalten, lügen, stehlen, weglaufen
  • Sprachstörungen
  • Übermäßigem Schreien

3. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

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Die tiefenpsychologische Psychotherapie geht davon aus, dass der Entwicklung von psychischen Problemen unbewältigte Konflikte oder nicht bewältigte Beziehungserfahrungen zugrunde liegen. In der Therapie geht es darum, diese Konflikte herauszufinden und entsprechend zu bearbeiten. Bei den Symptomen handelt sich meist um maladaptive Bewältigungsstrategien, die vielleicht früher einmal sinnvoll waren, oder die in bestimmten Situationen die bestmöglichste Lösung darstellten. Auf lange Sicht ziehen diese jedoch weiteres Leid nach sich und belasten die Beziehungen zu Familienangehörigen und Freunden. Im Therapieverlauf geht es darum, eine positive Beziehungserfahrung zu vermitteln, auf deren Basis die ungelösten Konflikte erkannt und bearbeitet werden können. Aufbauend auf bereits dagewesenen Kompetenzen und durch die Aktivierung von Ressourcen, sowie durch die neue Beziehungserfahrung können neue Sichtweisen und Bewältigungsstrategien erarbeitet werden. Vielfach ist auch erstmal das Verstehen dessen, was hinter einem Symptom steckt, hilfreich und die Probleme können dadurch aufgelöst werden. Der Zugang zum einst Erlebten kann helfen, dieses besser einzuordnen und abgewehrte Emotionen und den Umgang mit Gefühlen besser zu regulieren.

4. Wie lange dauert eine Psychotherapie?

Vor Einleitung einer Psychotherapie finden Sprechstunden und Probesitzungen statt, die zum gegenseitigen Kennenlernen dienen. In diesen geht es auch darum, dass ich mir ein Bild von der Situation und der Problematik machen und prüfen kann, ob ich ein Behandlungsangebot machen kann. Auf der anderen Seite dienen diese ersten Sitzungen auch dazu, damit Sie sich bzw. du dir ein Bild machen kannst, ob Sie bzw. du dich auf eine Behandlung einlassen kannst, ob die „Chemie stimmt“. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Wirkfaktor jeder Psychotherapie!
Wenn diese ersten Sitzungen zu dem Ergebnis führen, dass eine Psychotherapie eingeleitet werden soll, wird diese bei der Krankenkasse beantragt und eine Therapievereinbarung besprochen und schriftlich fixiert. In der Regel finden die Termine einmal pro Woche statt. Eine Sitzung dauert 50 Minuten. Bei Kindern gibt es zusätzliche Termine mit den Bezugspersonen, ca. einmal pro Monat.

Eine Kurzzeittherapie umfasst 24 Std., bei Kindern und Jugendlichen zusätzlich 6 Std. für die Einbeziehung von Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Wenn dies nicht ausreicht, kann im Anschluss eine Langzeittherapie eingeleitet werden. Diese kann auch über mehrere Jahre fortgeführt werden.

Wann eine Therapie zu Ende ist, wird im gemeinsamen Prozess besprochen. Dies kann der Fall sein, wenn bestimmte Ziele erreicht oder anstehende Entwicklungsschritte gemacht werden konnten oder aber auch, wenn das Gefühl da ist, dass diese Unterstützung gerade nicht die richtige ist. Psychotherapie ist grundsätzlich freiwillig und kann jederzeit beendet werden. Auftretende Schwierigkeiten im Prozess sind manchmal jedoch auch wichtig und sollten offen besprochen werden, anstatt eine Therapie vorschnell zu beenden.

5. Wer bezahlt die Psychotherapie?

Psychotherapie mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren gehört zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Diese übernehmen nach Indikations- und Antragstellung die Kosten. Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten bei entsprechender Indikation ebenfalls. Hier müssen die Versicherten den Antrag bei der Kasse selber stellen.

Wenn eine Psychotherapie eingeleitet wurde, stelle ich wöchentliche Termine zur Verfügung, die auch eingehalten werden müssen. Terminabsagen müssen 24 Stunden vorher erfolgen, ansonsten muss ich eine Ausfallgebühr berechnen. Diese kann nicht von den Krankenkassen ersetzt werden.